Leben und Arbeiten auf der Disko-Insel, GrönlandEin kurzer Erfahrungsbericht von Selina Undeutsch, Doktorandin im Projekt MOMENT
28. August 2023

Foto: UHH/L.Birringer
Seit etwa einem Monat, also seit Ende Juli 2023, war ich viermal pro Woche im Untersuchungsgebiet, um die Methanflüsse an der Bodenoberfläche zu messen, aber fast jeden Tag draußen.
Die Methanflüsse messen wir an vier verschiedenen Standorten im Umfeld einer Moräne: Zwei Standorte befinden sich vor der Moräne, einer in den sogenannten „Mudboils“ (vegetationsfreie kreisförmige Strukturen, die typisch für Permafrostregionen sind) auf der Moräne und der letzte im Tal hinter der Moräne. Seit Anfang August ist auch Laura Birringer hier auf der Insel Disko. Sie untersucht im Rahmen ihrer Masterarbeit die Methanflüsse in den Mudboils. Karl Kemper und Mike Thayne vom GFZ messen die Methanflüsse an der Wasseroberfläche des Sees und der Flüsse.
Anfang August mussten wir uns bei der Feldarbeit mit Moskitonetzen schützen, aber inzwischen sind die Moskitos bereits alle wieder weg. Bei der Arbeit im Feld ist es immer wieder schön, die wunderbare Landschaft zu genießen. Wenn es die Zeit zulässt, erkunden wir an Messtagen immer ein bisschen die Gegend und gehen weiter ins Tal, aber auch auf einen der umliegenden Berge sind wir gewandert. Ich habe mir eine Angel gekauft und wenn nach einem Feldtag noch Zeit bleibt, gehe ich gerne Fischen im Meer und im roten Fluss. Außerdem wurde von den grönländischen Fischern ein Zwergwal gefangen, dessen Fleisch wir gekauft und gekostet haben. Er schmeckt sehr eisenhaltig und erinnert geschmacklich eher an Reh als an Fisch.
Es ist sehr spannend, diesen Ort eine ganze Saison lang zu beobachten, wie er sich verändert. Und schlussendlich bin ich schon sehr neugierig auf meine Messergebnisse und alle Ergebnisse der anderen Projektbeteiligten.