Arctic Circle Berlin Forum:"Die Arktis am Scheideweg"

21. Mai 2024

Foto: Julia Boike

Beim diesjährigen Arctic Circle Forum berichtete Prof. Dr. Victor Brovkin vom MOMENT-Team über die Herausforderungen bei der Darstellung der Wechselwirkungen Klima-Biosphäre in der Arktis in Ökosystemmodellen und der Notwendigkeit der Integration des Rückkopplungsfaktors „Permafrost“ in ebendiese Modelle.

Im Mai 2024 fand das Arctic Circle Forum in Berlin organisiert vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und AWI (Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Potsdam) statt. Es brachte internationale Vertreter:innen u.a. aus Politik, Wissenschaft und indigenen Völkern zusammen an den Tisch. „Die Arktis am Scheideweg“ war das Thema des diesjährigen Forums mit Fokus auf der Permafrost-Degradierung. Im Zentrum standen die ökologischen (Veränderung des Kohlenstoffhaushalts) als auch die geopolitischen (Massenumsiedlungen da der tauende Permafrost zu Bodeninstabilität führt) Veränderungen in der Arktis aufgrund des sich erwärmenden Klimas. Dass die Zeit für die Arktischen Regionen mit ihren Permafrostböden drängt, wurde überdeutlich.

Eine Session wurde gemeinsam von Prof. Dr. Richard Essery von der Universität Edinburgh, Schottland und Prof. Dr. Julia Boike vom AWI organisiert und geleitet. In dieser Session zum Thema „Arktische Landoberflächenprozesse in Erdsystemmodellen“ berichtete Prof. Brovkin in einer „Keynote-Rede“ von den Möglichkeiten und Herausforderungen der Erdsystemmodellierung. Ein Problem ist, dass die Annahmen in bisherigen Erdsystemmodellen auf die Arktis nicht oder nur begrenzt anwendbar sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für integrierte Forschung im Feld, Labor und in der Modellierung, um den sich verändernden Rückkopplungsfaktor „Permafrost“ besser darstellen zu können – genau hier setzt das Projekt MOMENT an.